bnr32

Unser Hobby und deren Zukunft

23 Beiträge in diesem Thema

Ich frage mich aktuell des öfteren, ob es noch sinnvoll ist viel Geld in einen Umbau zu investieren. 

In diesem Land läuft gerade aus politischer Sicht so einiges in die falsche Richtung. Damit meine ich nicht zwangsläufig das Thema Virus. Das kann jeder sehen wie er möchte, es soll auch nicht Bestandteil des Thema werden. Vielmehr das Thema Automobilindustrie. Der Autofahrer wird doch in diesem Land gefühlt von Woche zu Woche mehr gedengelt. Der Spritpreise entwickelt sich stark in Richtung 2eur und es ist sicher noch lang nicht der Höhepunkt erreicht. Über Nachhaltigkeit der "E" Mobilität brauchen wir nicht zu philosophieren, denn das ist verschwendete Zeit.

Mich interessiert eure Meinung.. Habt ihr schonmal darüber nachgedacht wie sinnvoll das investieren für einen größeren Umbau ist?

Wie lange werden wir hier noch auf Rennstrecken fahren dürfen.. 🤔

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Oh je, da machst du aber ein sehr großes Feld auf...

1. Nie konnte man seine Freizeit vielfältiger gestalten als heute - von Astronaut bis Zumba ist alles dabei und i.d.R. sind Zeit und Geld die begrenzenden Faktoren. Das wird sich auch nicht ändern. So lange wir uns in Maschinen bewegen, wird es auch immer die "adrenalingeladene" Variante geben, egal, ob zu Wasser, zu Land oder in der Luft. Daher sehe ich nicht, warum es einmal keine Rennstrecken mit entsprechenden Angeboten von...bis geben sollte.

2. Synthetische Kraftstoffe (Fischer-Tropsch lässt grüßen), BEV, FCEV - in der Verteilung werden wir in 2030 unterwegs sein, wobei der Löwenanteil mit >80% (weltweit) immer noch Verbrennungsmotoren sein werden. Einen Liter SynthFuel kannst du heute schon für 4,50 EUR herstellen, ein Verkaufspreis von 2 EUR in knapp 10 Jahren ist absolut in Reichweite: 1kWh_elektrisch = 0,6 kWh_Synthfuel. Well to Wheel ist natürlich bescheiden, aber das liegt halt am Verbrennungsmotor an sich. Porsche will in der Pilot(!)anlage in Chile in 2026 550.000.000 Liter pro Jahr produzieren, das BMVI fördert solche Projekte in den nächsten 3 Jahren mit über 1,5 Mrd Euro.

4. Die Ineffizienz des Verbrennungsmotors im Tracktool im Vergleich zum BEV ist den meisten gar nicht so deutlich. Ich hatte das mal für den Gerüchte iM2 gerechnet, als es um die erforderliche Kühlleistung für 1000 kW Motorleistung gegangen ist.

Wirkungsgrad Entladen Akku = 90%
Wirkungsgrad Umrichter = 95%
Wirkungsgrad E-Maschine = 95%
=> Gesamtwirkungsgrad = 81,2%
In der Annahme, dass 1000 kW die abgegebene Motorleistung ist, benötigst du 1231 kW an Leistung, wobei du eben 231 kW wegkühlen musst. Zum Vergleich einmal der M2C: Abgegebene Leistung 410 PS = 302 kW bei einem Wirkungsgrad von (sind wir mal großzügig) 30% bedeuten, dass da 1003 kW Leistung umgesetzt werden, von denen aber 701 kW als Abwärme anfallen. Ein S55 bringt auf dem Track bis zu 50 bis 60 Liter Super Plus auf 100 km durch, dass entspricht einer Energiemenge von 445 bis 534 kWh - auf eben die 100 km.
Das heißt, dass ein M2C das Dreifache an Kühlleistung benötigt als der iM2. So ineffizient ist leider unser beliebter Verbrennungsmotor. Und jetzt wird's theoretisch: In der Annahme, dass du die Mehrleistung des iM2 im Vergleich zum M2C wirklich auf der Straße fahrdynamisch linear mehr nutzen KÖNNTEST, brauchst du 23 % mehr Energie (1231/1003), demnach im Worst Case 534 kWh * 1,23 = 656 kWh auf 100 km. Wenn wir hier einen 100kWh-Akku zugrundelegen, dann reicht der für 100km / 6,56 = 15km. Du wärst dann aber wohlgemerkt mit 1360 PS unterwegs und nicht mit mickrigen 410 PS ;-) Andersherum betrachtet: Gibst du dich mit den 410 PS zufrieden, erhöht sich die Reichweite um den Faktor 3,32 auf 50km. Und 50km ist typischerweise die Strecke, die man bei einem Trackday während eines Stints zurücklegt. Danach wieder 20 Minuten an den Schnelllader und Feuer Frei für den nächsten Stint. Alles nur überschlägig, aber die Größenordnungen passen.

Eine ähnliche Diskussion hatten wir ja hier auch schon in Bezug auf den Tesla Model 3 und den Trackeinsatz. Selbst wenn ein E-Auto auf dem Track 40 kWh/100 km aus dem Akku saugt, ist das immer noch fast eine Größenordnung (!) weniger als mein M2 im Serientrimm mit 38,5 l Super Plus, was ca 385 kWh / 100 km entspricht.

4. Im Fazit wirst du sicherlich auch noch in 2030 auf dem Track mit einem Verbrenner fahren können, aber im Vergleich zu heute
(1) wirst du mehr für den Kraftstoff bezahlen,
(2) die Lärmkontingente werden wesentlich begrenzter  sein (nix mehr mit Kat raus, OPF raus, Klappen auf und Attacke) und
(3) gegen die künftigen "born electric"-Sport-OEM-Autos wie M2, M3, M4 wird auch ein heutiger GT3 RS keine Sonne mehr sehen. Der Akku bringt den Schwerpunkt brutal nach unten und mit vier Naben-E-Motoren ermöglicht dir das Auto ein Torque-Vectoring, was dich wirklich auf Schienen über den Track schießen lässt. Material schlägt Fahrer.

5. Die Trackdayzukunft wird elektrisch werden, da bin ich sicher. Aber alle Anwesenden werden sich auch noch in 20 Jahren nach denjenigen umschauen, die dino-ersatzsaft-angetrieben röhrend ihre Runden in den tollkühnen Kisten von damals drehen. Außerhalb jeder Konkurrenz und weit weg von den jeweiligen Tagesbestzeiten, aber mit der Gewissheit, eine Ode an die Automobilgeschichte gesungen zu haben :780_sparkling_heart:

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Gerade läuft (oder lief, weil selbst E-Autos in der Eifel schlechtes Wetter bekommen) auf der Nürburgring der Eco Grand Prix... Elektroautos im 24h "Rennen". Wer sich das Elend mal anschauen will, hier gibt es 8Std Aufnahme, der Livestream endete irgendwann.

 

bearbeitet von Patty
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Zuschauer im Stream 3 und an der Strecke 4 oder wie? :4_joy: Das ist wirklich traurig..

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Trackdaykisten sind eine Sache, Motorsportkisten wieder was anderes.

Ich denke, so lange man nicht unbedingt auf eine Straßenzulassung Rücksicht nehmen muss, wird man da noch lange relativ freie Hand haben.

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Danke @Shena, dem ist wenig hinzuzufügen.

Außer vielleicht, dass selbst bei Literpreisen um 2,00 € oder darüber das Autofahren heute so günstig ist, wie selten zuvor in der Geschichte. Man muss halt nur korrekt rechnen und die Reallöhne und die allgemeine Preissteigerung einbeziehen. Und da sieht man, dass man z. B. Anfang der 70er Jahre mehr Arbeitsminuten pro Liter Benzin aufwenden musste als heute, obwohl damals der Liter Superbenzin um die 60 Pfennig (umgerechnet 30 C) gekostet hat. Aber ich gebe zu, populärer ist natürlich, nur den absoluten Betrag zu sehen. Hat auch mehr Erregungspotenzial.

Zum Hobby: Ich bin zu 100% sicher, dass die ganzen Unkenrufer Unrecht behalten werden, die (vermutlich ist das aber auch gefühlt) seit mindestens 10 Jahren schwarzmalerisch den Untergang des Abendlandes beklagen, wenn die Grünen mal (mit)regieren. Weil dann ein Tempolimit kommt, Motorsport verboten, der Nürburgring sowieso geschlossen, das Auto verboten und überhaupt alles zum Kotzen sein wird (usw. usw.). Ehrlich, ich kann es nicht mehr hören, dieses defätistische Geseier. Selbstverständlich werden wir auch 2030, 2040, und 2050 Motorsport betreiben. In welcher Form auch immer. Genauso selbstverständlich wird es dort Entwicklung geben (oder auch einen Wandel), wie es sie immer gegeben hat. Und wer bereit ist, sich dem nicht zu verschließen, wird weiter alles tun können, was er heute tut. Aber es waren immer die ewig gestrigen, die sich nicht entwickeln oder anpassen wollten, die in Zeiten solchen Wandels auf der Strecke geblieben sind.

Der Gedanke, 2021 nicht mehr in ein Tracktool zu investieren, weil vielleicht 2035 Verbrenner nicht mehr zugelassen werden (konkret gibt es dazu übrigens noch in keinem Land der EU irgendetwas fixes), erscheint mir tatsächlich surreal. Ich werde einen Scheixx tun. Mache alles so weiter wie bisher. Zumal vielleicht - wenn überhaupt - ab einem noch festzulegenden Zeitpunkt lediglich keine Neu-Zulassungen mehr erfolgen werden, aber ein (nur um im Beispiel zu bleiben) 2035 zugelassenes Fahrzeug (gerade als gehegtes und gepflegtes Tracktool) noch bestimmt bis 2050 laufen kann. Ohne Anmeldung sowieso aber selbst mit Anmeldung, sie werden ja nicht verboten, die Verbrenner. Wenn überhaupt.

Aber dann werden wohl - wie @Shenarichtig vermutet - selbst kleinste E-Renner Kreise um uns Dinos fahren und wir uns mit unseren Verbrennern nur in in Gruppe H Veranstaltungen tummeln und vor uns hin pimmeln...

P.S.: Ein Wort noch zu den Grünen und deren angeblich zerstörerische Wirkung auf die (Auto-)Industrie und den Motorsport und die Werte des Abendlandes und alles und sowieso: In Deutschland gibt es eine Region, in der seit mittlerweile 10 Jahren ein grüner Ministerpräsident regiert. Und ich habe bisher nicht den Eindruck, dass es dieser sehr stark von der Autoindustrie geprägten Region wirtschaftlich sehr schlecht ginge, nichtmal schlechter als früher. Und auch auf den Motorsport sehe ich bisher keine Einwirkungen...

P.P.S.: Nur zu Klarstellung, falls erforderlich: Ich bin kein Grünen-Wähler.

 

bearbeitet von Maody66
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vor 3 Minuten schrieb Maody66:

 

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bearbeitet von Maody66

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Das auf kurz oder lang die verbrenner verboten werden? Nein da glaub ich nicht dran. 
Benzinpreise von knapp 2€/L für Ultimate gabs beim Rhein Niedrigwasser (2018?) bereits auch. 
Trotz allem ist auch der gestiegene Preis für mich ein Grund, warum Ich vorerst nicht mehr auf die Rennstrecke will. Das finanzielle invest für einen Rennstreckenbesuch steht einfach nicht mehr im Verhältnis zum geboten spaß den ich daraus ziehe. 
Ja, das liegt an einer Verschiebung beider Faktoren in die negative Richtung. Es macht mir nicht mehr den Spaß wie vor 1 oder 2 Jahren und die Kosten haben angezogen. 
Und wenn ein trackday daraus besteht, dass dort nur noch frisierte akkuschrauber fahren, dann wird das auch als Zaungast auf mich keine Faszination mehr ausüben. Ich hatte die „Ehre“ 2x die Moto E im Rahmenprogramm der Moto GP zu sehen, da ist es spannender dem Graß beim wachsen zuzuschauen. Die Elektrofahrzeuge können technisch noch so überlegen sein, da kommt keine Faszination auf. 
Schauen wir mal wo die Reise hin geht, ich jedenfalls bin aktuell verstärkt nach einem (fast) Oldtimer mit 6 Zylindern am schauen. Nicht für die Rennstrecke sondern einfach als Schönwetterauto 

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vor 7 Stunden schrieb Maody66:

Zum Hobby: Ich bin zu 100% sicher, dass die ganzen Unkenrufer Unrecht behalten werden, die (vermutlich ist das aber auch gefühlt) seit mindestens 10 Jahren schwarzmalerisch den Untergang des Abendlandes beklagen, wenn die Grünen mal (mit)regieren. Weil dann ein Tempolimit kommt, Motorsport verboten, der Nürburgring sowieso geschlossen, das Auto verboten und überhaupt alles zum Kotzen sein wird (usw. usw.). Ehrlich, ich kann es nicht mehr hören, dieses defätistische Geseier. Selbstverständlich werden wir auch 2030, 2040, und 2050 Motorsport betreiben. In welcher Form auch immer. Genauso selbstverständlich wird es dort Entwicklung geben (oder auch einen Wandel), wie es sie immer gegeben hat. Und wer bereit ist, sich dem nicht zu verschließen, wird weiter alles tun können, was er heute tut. Aber es waren immer die ewig gestrigen, die sich nicht entwickeln oder anpassen wollten, die in Zeiten solchen Wandels auf der Strecke geblieben sind

Genauso ist es!

Das Leben ändert sich nunmal und Fortschritt gab es schon immer! Ich verstehe die ganze Aufregung nicht, Motorsport wird's noch lange Zeit geben. Wieso auch nicht?

Irgendwann halt mit E-Autos statt mit Verbrennern, aber wo ist das Problem? In ein paar Jahren wird sich da sicherlich noch was tun bei der Entwicklung der Autos und dann lädt man die Autos einfach fast so schnell auf wie man halt einen Verbrenner tankt.
Für mich gehört das Klang auch dazu und der Lärm, aber es ist nunmal so wie es ist.
Irgendwann wird man auf die Verbrenner zurück schauen und darüber lachen, was man da damals gefahren ist - bis auf wenige coole "pure" Autos wird man da auch nicht viel vermissen. Wenn ich z.b mit meinem 220i im Alltag rumdümpel denke ich mir keine Sekunde "was ein geiler Verbrenner, Mann und Maschine, ich spüre den Motor :4_joy:".

Im Kartsport z.b wird auch konsequent auf Elektro umgestiegen und für den Leihkart-Bereich z.b ist es einfach um Welten besser: Keine Abgase in den Hallen, keine teuren Lüftungsanlage oder sündhaft teurer Spezial-Sprit, keine Probleme mit Lärm etc. Man muss auch mal die Vorteile der Technik sehen!

Und wenn die geräuschlosen E-Autos irgendwann ihre Runden über die Nordschleife oder den Bilster Berg drehen, sind auch weniger Anwohner genervt und für die Betreiber wird's einfacher bzgl. Lärmkontingent etc.
 

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@xerikUnd der Ton im Auto kommt ja schon heute aus der HiFi-Anlage, Beispiel M2C. Das ist ja das Paradoxe: Wenn man das wollte, könnte man dem Fahrer im Innenraum eines E-Autos in Bezug auf Fahrverhalten (Torque Vectoring), Drehmoment- / Leistungsentfaltung und Innengeräusch sowieso jeden beliebigen Benziner "simulieren" - heute E36 M3, morgen G82 M4, Fake-Drehzahlmesser inklusive ;-)

 

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Geräuschemissionen werden auf jeden Fall immer mehr zum Thema werden.

Man muss halt auch akzeptieren, dass vermutlich >90% der Bevölkerung es eben nicht geil finden, dass da ein paar Fanatiker im Kreis knattern.

Daher wird man dahingehend wohl auch zwangsläufig strenger werden. Aber da hat man aktuell noch relativ viel Spielraum.

Klar, das Klangerlebnis hat schon auch einen gewissen Stellenwert. Aber darauf könnte ich persönlich im Zweifelsfall als erstes verzichten, wenn ich dafür weiterhin meine Runden drehen kann.

bearbeitet von Fox906bg
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Am 13.11.2021 um 20:30 schrieb Shena:

4. Die Ineffizienz des Verbrennungsmotors im Tracktool im Vergleich zum BEV ist den meisten gar nicht so deutlich. Ich hatte das mal für den Gerüchte iM2 gerechnet, als es um die erforderliche Kühlleistung für 1000 kW Motorleistung gegangen ist.

Wirkungsgrad Entladen Akku = 90%
Wirkungsgrad Umrichter = 95%
Wirkungsgrad E-Maschine = 95%
=> Gesamtwirkungsgrad = 81,2%
In der Annahme, dass 1000 kW die abgegebene Motorleistung ist, benötigst du 1231 kW an Leistung, wobei du eben 231 kW wegkühlen musst. Zum Vergleich einmal der M2C: Abgegebene Leistung 410 PS = 302 kW bei einem Wirkungsgrad von (sind wir mal großzügig) 30% bedeuten, dass da 1003 kW Leistung umgesetzt werden, von denen aber 701 kW als Abwärme anfallen. Ein S55 bringt auf dem Track bis zu 50 bis 60 Liter Super Plus auf 100 km durch, dass entspricht einer Energiemenge von 445 bis 534 kWh - auf eben die 100 km.
Das heißt, dass ein M2C das Dreifache an Kühlleistung benötigt als der iM2. So ineffizient ist leider unser beliebter Verbrennungsmotor. Und jetzt wird's theoretisch: In der Annahme, dass du die Mehrleistung des iM2 im Vergleich zum M2C wirklich auf der Straße fahrdynamisch linear mehr nutzen KÖNNTEST, brauchst du 23 % mehr Energie (1231/1003), demnach im Worst Case 534 kWh * 1,23 = 656 kWh auf 100 km. Wenn wir hier einen 100kWh-Akku zugrundelegen, dann reicht der für 100km / 6,56 = 15km. Du wärst dann aber wohlgemerkt mit 1360 PS unterwegs und nicht mit mickrigen 410 PS ;-) Andersherum betrachtet: Gibst du dich mit den 410 PS zufrieden, erhöht sich die Reichweite um den Faktor 3,32 auf 50km. Und 50km ist typischerweise die Strecke, die man bei einem Trackday während eines Stints zurücklegt. Danach wieder 20 Minuten an den Schnelllader und Feuer Frei für den nächsten Stint. Alles nur überschlägig, aber die Größenordnungen passen.

Eine ähnliche Diskussion hatten wir ja hier auch schon in Bezug auf den Tesla Model 3 und den Trackeinsatz. Selbst wenn ein E-Auto auf dem Track 40 kWh/100 km aus dem Akku saugt, ist das immer noch fast eine Größenordnung (!) weniger als mein M2 im Serientrimm mit 38,5 l Super Plus, was ca 385 kWh / 100 km entspricht.

Es wird immer von Ineffizienz des Verbrenners im Gegensatz zum BEV geredet. Ist nur die Effizienz wirklich das entscheidende Kriterium? Ich stelle das in Frage. Synthetischer Kraftstoff ist doch ein wunderbares Speichermedium für regenerativ erzeugte Energie im Hinblick auf Lagerung und Transport. Überschüssige Produktion könnte so sinnvoll genutzt werden. Ich denke für den Motorsport werden Verbrenner noch lange der Benchmark sein, wenn sich die Batterietechnologie nicht signifikant entwickelt. Schwerpunkt hin oder her, Leichtbau ist mit der aktuellen Technologie bei BEV‘s nicht machbar. Physik lässt sich nicht austricksen.

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Einer meiner Profs hat immer gesagt;
100kW sind immer 100kW. Und so ähnlich ist es auch mit Batteriekapa - man kann nicht erwarten, dass ein auto mit handyakku am Ende 2000km fahren wird. 

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vor 11 Stunden schrieb FllSnd:

Es wird immer von Ineffizienz des Verbrenners im Gegensatz zum BEV geredet. Ist nur die Effizienz wirklich das entscheidende Kriterium? Ich stelle das in Frage. Synthetischer Kraftstoff ist doch ein wunderbares Speichermedium für regenerativ erzeugte Energie im Hinblick auf Lagerung und Transport. Überschüssige Produktion könnte so sinnvoll genutzt werden. Ich denke für den Motorsport werden Verbrenner noch lange der Benchmark sein, wenn sich die Batterietechnologie nicht signifikant entwickelt. Schwerpunkt hin oder her, Leichtbau ist mit der aktuellen Technologie bei BEV‘s nicht machbar. Physik lässt sich nicht austricksen.

In Bezug auf Effizienz kannst du wie folgt ranken: BEV, FCEV, ICE (mit SynthFuel).

Aus CO2, H2O und Strom erzeugst du mit Fischer Tropsch einen Kohlenwasserstoff-"Slush", wo von kurzkettig (Methan) bis langkettig (Paraffine) alles mit dabei ist. Ist eine Glockenkurve mit dem Maximum bei Kerosin. Diesen Slush kannst du dann in einer Raffinerie in seine Produkte aufteilen. Eingangsseitig brauchst du Synthesegas, was eine Mischung auf CO und H2 ist. Und hier ist der eine Grund, warum SynthFuel ineffizienter als FCEV ist. Du musst halt vorher den Wasserstoff erzeugen, nur um ihn dann wieder chemisch weiterzuverarbeiten. Davon ab, dass die FC halt eben auch effizienter ist als der ICE.

Es wird also auf einen Mix hinauslaufen. Da wo Netzausbau und Reichweite ein BEV ermöglichen, gibt es nichts besseres. Busse, LKW, Binnenschifffahrt etc in Regionen, die schnell genug die Infrastruktur errichten können, verwenden H2 in einer FC. Und für den Rest halt eben die synthetischen Kraftstoffe. Ganz vereinfacht für die Länder der ersten Welt: Da wo heute ein Ottomotor werkelt BEV, dort wo ein Diesel klappert FCEV.

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Hi,

ich denke das sportliche / schnelle Fahren auf der Strasse wird immer weniger werden, aus verschiedenen Gründen:

  • Hohe Spritpreise / Steuern
  • Zulassungshürden
  • Polizeikontrollen
  • Geschwindigkeitsbegrenzungen sinken ggf.
  • wachsende Geräusch Sensibilität von Anwohnern
  • Der Straßenverkehr wird sich mit modernen Autos und Assistenssystemen ändern
  • Es ist einfach nicht schlau neben der Mutti die vom Kindegarten kommt auf der Straße Rennfahrer zu spielen...

Das Fahren auf der Rennstrecke wird hingegen weiter wachsen, unser Trackday hobby wird beliebter denke ich. Solange man noch flüssigen Treibstoff kaufen kann, was in verschiedenen Formen noch sehr lange gesichert sein wird. Das sind aus meiner Sicht die Gründe:

  • Hohe Spritpreise sind für den reinen Hobby gebrauch keine so große Hürde. Ein Tag auf der Rennstrecke ist ein besonderes Erlebniss hier gibt man doch gerne Geld für Sprit aus :-)
  • CO2 Technisch kann man es auch besser Verkaufen das man täglich mit den Fahrrad, Öffendlichen zur Arbeit fährt oder mit nem "Öko-Auto" dafür aber 3-4 mal ihm Jahr Hobby mäßig aud den Rennstecke Sprit verbrennt. Nicht täglich mit der Spritschleuder zur Arbeit gurkt und 3-4 mal im Jahr zum Hobby das Fahrrad rausholt.
  • Es gibt keine Geschwindigkeitsbegrenzungen
  • Geräuschemissionen sind kontrollierbar
  • Es sind nur gleichgesinnte und aufmerksame Fahrer auf der Strecke unterwegs
  • Es ist sicherer

Ich finde man merkt auch wie sie die Industrie immer mehr den Begriff "Trackday" aufnimmt und hier eine Trennung zum fahren auf der Straße bildet.

 

 

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vor 49 Minuten schrieb BTM Racing:
  • Es sind nur gleichgesinnte und aufmerksame Fahrer auf der Strecke unterwegs

DAS würde ich gerade im Hinblick auf Touristenfahren nicht (mehr) unterschreiben... Ansonsten gebe ich dir Recht.

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Ich stimme da voll zu.

Das sportliche und schnelle Fahren auf der Straße hatte dort nie was zu suchen und es ist auch gut so, dass das abnimmt und mitlerweile mehr als in Verruf geraten ist.
Jeder hat sicher irgendwelche Familienmitglieder die sich gemütlich im Straßenverkehr fortbewegen und wenn dann irgendein Möchtegern-Rennfahrer kommt der über die Landstraße ballert und einfach mal in den Gegenverkehr untersteuert weil die Reifen kalt sind oder er es übertrieben hat, dann ist das Drama groß.

Dafür gibt's Rennstrecken, der Fokus wird sich halt in der Zukunft noch mehr drauf legen aus wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und umwelttechnischen Gründen.
 

bearbeitet von xerik
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vor 1 Stunde schrieb shinin:

DAS würde ich gerade im Hinblick auf Touristenfahren nicht (mehr) unterschreiben... Ansonsten gebe ich dir Recht.

Touristenfahrten sind auch kein Trackday. Da fahren eben auch viele jene hin die dann auf der AB nichtmehr heizen können und dann passiert nämlich das was aktuell da oben so los ist.

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Ja, die typischen Landstraßen-Heizer und Knall-Proleten will man auch nicht wirklich auf einem Trackday haben...

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vor 19 Stunden schrieb xerik:

Ich stimme da voll zu.

Das sportliche und schnelle Fahren auf der Straße hatte dort nie was zu suchen und es ist auch gut so, dass das abnimmt und mitlerweile mehr als in Verruf geraten ist.
Jeder hat sicher irgendwelche Familienmitglieder die sich gemütlich im Straßenverkehr fortbewegen und wenn dann irgendein Möchtegern-Rennfahrer kommt der über die Landstraße ballert und einfach mal in den Gegenverkehr untersteuert weil die Reifen kalt sind oder er es übertrieben hat, dann ist das Drama groß.

Dafür gibt's Rennstrecken, der Fokus wird sich halt in der Zukunft noch mehr drauf legen aus wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und umwelttechnischen Gründen.
 

Kann ich nur unterschreiben -  denjenigen, die sich damit brüsten, einen A052 im Bereich der StVO auf echte Betriebstemperatur bringen zu können, möchte weder auf der Straße noch auf der Rennstrecke begegnen.

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vor 40 Minuten schrieb Shena:

Kann ich nur unterschreiben -  denjenigen, die sich damit brüsten, einen A052 im Bereich der StVO auf echte Betriebstemperatur bringen zu können, möchte weder auf der Straße noch auf der Rennstrecke begegnen.

Gibts wirklich Leute die sich damit brüsten?  

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vor 44 Minuten schrieb batman:

Gibts wirklich Leute die sich damit brüsten?  

Jap, ich kenne da (leider) ein paar. Insbesondere wenn so Sätze fallen wie "ich hab jetzt vorne Semis montiert damit ich meine Leistung (Golf 5 GTi) auf die Straße kriege", kriege ich immer die mittlere Krise bei so einem Schwachsinn. Das sind auch genau die Leute, wegen denen ich wenig Motivation habe zu zB Touri Fahrten mitzufahren. Genau wie Leute, die dauerhaft Semis auf ihrem Sommerauto fahren, auch unabhänigig von ihrem Landstraßenfahrstil.

Das Thema Trackdays in der Zukunft finde ich sehr spannend!

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Paar Zitate aus der Fiesta Welt

“PSS sind die letzten Mistreifen, schmieren ja schon auf der Landstraße total“

“Federals sind super, die kleben beim Kurven jagen echt geil, überhitzen nur irgendwann auch“

ja, gibt so gewisse Kandidaten, da kann man nur mitm Kopf schütteln. 

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